Three witches/out of luck
Das Lied entstand im Jahre 1983. Im Englisch-Leistungskurs lasen wir “Macbeth“, ein prägendes Erlebnis war das Vorlesen der Rollen der drei Hexen der Anfangsszene durch eine irischstämmige Mitschülerin und deren beiden Cousinen, die, ebenfalls aus Irland stammend, in unserer Klasse zu Besuch waren. Die Vorstellung des Songs ist die, dass ein pubertierender Schüler „Macbeth“ liest, sich hierbei die drei Hexen vorstellt, wie sie um ein Feuer herumtanzen bzw. auf ihren Besen wirbelnd im Kreis fliegen. Wenn er dann aus seiner Lektüre nach oben schaut und innehält, wird ihm klar, dass er eigentlich bisher nicht vom Glück verfolgt wird, dass er zwar mittlerweile ein rational denkender Mensch ist, jedoch nach Glück und Zufriedenheit sucht… So bewegt er sich zwischen seiner aktuellen realen Situation und der Welt der Hexen und des Macbeth.
zur Musik
Die Grundtonart ist c-Moll. Nach dem percussiven Intro folgt ein von punktierten Notenwerten und Triolen charakterisierter Lauf, der in eine ausschweifende absteigende Linie von Triolen mündet, die das Wirbeln der Hexen auf ihrem Besen um den Kessel herum wiedergibt („Hexen“-Thema). Im anschließenden Teil wird nach der Gitarren-Einleitung, gewissermaßen als Strophe, Shakespeares Text zitiert, hier gesungen von „drei Hexen“: Melanie, Jana und Alina – jede singt den Vers einer Hexe, so auch in der zweiten Strophe. Gefolgt wird dieses Hexenspiel vom Refrain, in dem unser Protagonist über seine unbefriedigende Situation reflektiert.Im Instrumentalteil findet ein Tonartwechsel nach e-Moll statt, von dem aus in annähernd chromatischen aufsteigenden Schritten das instrumentale „Hexen“-Thema in c-Moll wieder erreicht wird. Anschließend folgt ein besonderes Experiment, das ich auch nur in diesem Song unternommen habe: ich habe – zunächst nur als Versuch – die drei Teile des Songs (instrumentales „Hexen“-Thema, Strophe, von den drei Hexen gesungen, und den Refrain) übereinandergelegt, was mittels der Software kein allzu großes Problem ist. Heraus kam ein zunächst vordergründiges Chaos, das jedoch durchaus zusammen klingen kann. Dieses Chaos repräsentiert die verworrene Geisteswelt unseres Protagonisten, was sich schließlich in der Realität (dem Refrain) wieder auflöst, mit dem das Lied schließlich endet – nein, genau genommen endet es in dem hämischen Gelächter der drei Hexen mit dem anschließenden Donner, was offen lässt, in welcher Dimension sich unser Schüler gerade befindet…. Der Song ist gewissermaßen ein Musical im Kleinen, das in einem Lied zusammengerafft ist.
