Baroque touching

Ein musikalisches Highlight des Albums! Inspiriert wurde es zunächst durch ein Orgelkonzert, das ich am 07. Oktober 2012 in Bielefeld hörte, in den darauffolgenden Tagen wurde das Kirchenorgel-Intro aufgenommen. Zeitgleich entstand die Idee, dieses „kirchenmusikalische“ Werk mit einer vergleichsweise einfachen Melodie über einer ebenfalls einfachen Akkordfolge zu kombinieren, die ebenfalls beim Jammen im Keller in Bulach Anfang der 90-er Jahre entstanden ist und seither im Tiefschlaf ruhte. Nach deren Reaktivierung und Kombination mit der Kirchenorgel entstand ein komplexes musikalisches Stück, in dem barocke Elemente mit Pop- und Rockmusik-Elementen kombiniert wurden. Diese Kombination drückt sich im Liedtitel aus. Ich stelle immer wieder fest, wie gut sich Barock und Rock bzw. Pop verknüpfen lassen – dies gelingt deutlich besser als die Verbindung von Popmusik mit klassischer Musik aus anderen Perioden, z.B. der Romatik oder der Wiener Klassik. Mit einigen Unterbrechungen dauerte es ca. ein Jahr bis das „Opus“ fertiggestellt war.

Baroque touching - Hello     
reinhören in die ersten 10 Sekunden

zur Musik
Nach dem Orgel-Intro folgt ab Minute 1:55 das Hauptthema des Songs, das im weiteren Verlauf mehrfach wiederaufgegriffen wird. Als Basis fungiert ein einfacher Drum-Beat  in Grundschlag-Manier ohne abschweifende Schnörkel. Nach einigen überleitenden Teilen, u.a. mit Synthesizer-Trompeten-Sound und kurzen Anklängen an Mozarts Zauberflöten-Ouvertüre folgt schließlich das von zwei Akkorden (Grundtonart C-Dur) unterlegte „Touch me“-Thema. „Am Morgen der Zeiten möchte ich Deine Augen sehen“ – klingt sehr poetisch und lässt der Phantasie einigen Spielraum…. Dies ist gefolgt von einem dreitaktigen Bassthema. Hier sollte eigentlich die Bassfigur aus Michael Jacksons „Billie Jean“ erklingen, was ich jedoch wieder verwerfen und durch eine andere, eigene  Bassfigur ersetzen musste. Diese Bassfigur wird alsbald vom „barocken“ Cembalo aufgegriffen und nun beginnt der groß angelegte Instrumentalteil – zunächst wieder mit dem Grundthema….. Hier spielt das Cembalo eine tragende Rolle. Um die Grundtöne c und h herum formieren sich auf- und absteigende Cembalo-Läufe und das Grundthema taucht mehrfach wieder auf. Unterbrochen wird dieses komplexe Gebilde von einem mehrstimmigen Chor, der – ebenfalls um c und h herum – sein Wort („origio“) erklingen lässt. Hier findet sich der Cembalo-Lauf wieder bis schließlich nach einem kurzen beruhigenden Flöten-Zwischenteil das Schlagzeug wieder einsetzt und das Grundthema wiederaufgenommen wird – nun mit verzerrter E-Gitarre zusammen mit den „barocken“ Instrumenten (Cembalo und Cello). Nach kurzem Orgel-Solo-Zwischenspiel, dem Cembalo-Lauf, der nun von einer Fuzz-Gitarre unterstützt wird, und der kurz anklingenden Solo-E-Gitarre folgt die Wiederaufnahme des „Touch me“-Parts, der nun mehrstimmig ausgeführt wird und in dem sich die im vorangehenden Instrumentalteil verwendete Instrumentierung z.T. wiederfindet. Ausklingend, gewissermaßen als kirchenmusikalischer Rahmen, nochmals die Orgel mit dem Schlussakkord in Dur – der barocken Manier entsprechend.


zum Album „HELLO“